Mathias Hundt
Sandelholz
Mathias Hundt: Geboren in Frankfurt am Main, bin ich im Alter von zwei Jahren mit meinen Eltern nach Mexiko gezogen und dort aufgewachsen. Nach sieben Jahren dann die Rückkehr nach Frankfurt im Alter von 9 Jahren.
Erste künstlerische Berührungspunkte mit dem Thema Film fanden in der Schulzeit im Leistungskurs Kunst statt. Anschließend Zivildienst mit behinderten Kindern, gefolgt von einer intensiven Fotoassistenz in einem Still-Life-Großformatstudio in Frankfurt, wo neben Werbeaufträgen mit dem Fotografen intensive künstlerische Werke entstanden. Es folgt ein Studium der Fotografie in der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie in München, die vor allem auch meine handwerklichen Fähigkeiten verfeinerte.
Mit 24 Jahren bekam ich einen der begehrten Plätze in einem ZDF Kamera-Volontariat, wurde prompt übernommen und übersiedelte nach Paris ins dortige Auslandstudio.
Neben ersten künstlerischen Zeichnungen, Drucken und Stopptrick-Animationen entstand auch mein erster 30-minütiger Spielfilm “la tête sans abri” (Buch und Regie), der beim Filmfestival in Oberhausen im Eröffnungsprogramm lief. Unzählige künstlerische Begegnungen aller Art beeinflussten mich in Paris (vor allem Malerei) und prägen nachhaltig meine Sicht der Dinge und meine künstlerischen Handschrift. Ich lerne meine spätere Frau Lilo kennen, die zu der Zeit bereits erfolgreich ein eigenes Fotostudio betreibt. Nach etwa 4 Jahren dann die Rückkehr nach Deutschland in die ZDF Zentrale nach Mainz. Weiterentwicklung in Richtung Livekamera und den dort ansässigen Spezialkameras, wie Kran, Steadicam und diverse ferngesteuerte Schienensystemen.
Etwa Mitte 1995 habe ich mich schließlich mit einem gemeinsamen Fotostudio mit Lilo selbständig gemacht. Parallel dazu habe ich begonnen freiberuflich für den Hessischen Rundfunk zu arbeiten. Hier entwickelt sich mit der Zeit auch die Chance zu einer intensiveren multifunktionalen Tätigkeit und fächerübergreifenden Autorenschaft. Inzwischen arbeite ich dort in allen relevanten Funktionen der Filmerstellung und kann somit mit kleinstem Team sehr intime Portraits und besonders sensible Themen bearbeiten. Fernziel: Queere Themen aller Art.
Der vorliegende Pride-Lyrik Film entstand spontan als schmerzhaftes “Erinnerungsstück”, nachdem ich mich vor zwei Jahren geoutet habe und seither an der persönlichen Aufarbeitung arbeite. Er ist leider tatsächlich zu gut 95 Prozent authentisch.